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Das Bielatal
Das Bielatal in der Sächsischen Schweiz ist ein wunderschönes Tal, das durch seine phantastischen Verwitterungsformen, wie bizarre freistehende Felstürme und Türmchen, bekannt ist. Es befindet sich südlich von Dresden und westlich von Pirna, nur wenige Kilometer von der berühmten Basteibrücke. Das Bielatal erstreckt sich über eine Länge von 18 Kilometern und ist von mächtigen Tafelbergen und freistehenden Felsen umgeben. Die berühmteste Felsformation sind die Herkulessäulen. Kletterer finden hier zahlreiche Kletterrouten. Wanderer sollten den Rundweg durch das Bielatal wandern, auf dem man bei den Herkulessäulen vorbeikommt, beim Sachsenstein oder bei einem Felsen, der Großvaterstuhl genannt wird. Radfahrer können das Tal mit dem Fahrrad erkunden.
Die Gegend um das Bielatal war früher ein wichtiges Zentrum für die Nutzung der Wasserkraft, vor allem für Eisenverhüttung, Sägewerke, Mühlen und Holzflößerei. Noch heute kannst du historische Sehenswürdigkeiten wie den restaurierten Hochofen bei der Schweizermühle und viele alte Hammerwerke entdecken, die von dieser Zeit zeugen. Wenn du das Bielatal besuchst, wirst du mit einem atemberaubenden Blick auf die großen Tafelberge der Sächsischen Schweiz belohnt. Besonders das obere Bielatal fällt durch seine einzigartigen Felsformationen auf. Es gibt zahlreiche Wanderwege, die gut ausgeschildert sind, und für eine individuelle Planung ist eine Wanderkarte sehr praktisch. Hier unsere Bielatal Tipps, nachdem wir dort gewesen sind:
Die Herkulessäulen im Bielatal
Die Herkulessäulen sind die markantesten Felsen im Bielatal. Sie gehören zu den bekanntesten Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz und sind ein faszinierendes Naturwunder. Die beiden schmalen Felstürme, die als Große und Kleine Herkulessäule bezeichnet werden, sind Wahrzeichen des oberen Bielatals und beeindrucken Besucher durch ihre scheinbar fragile Struktur und ihre überhängenden Gipfelköpfe. Die Namensgebung der Herkulessäulen geht auf den Privatgelehrten Carl Merkel zurück, der 1826 sein Werk Biela oder Beschreibung der westlichen sächsisch-böhmischen Schweitz veröffentlichte. Merkel gab vielen Felstürmen des Bielatals fantasievolle Namen, von denen jedoch nur wenige Bestand hatten. Die Herkulessäulen erhielten ihren Namen in Anlehnung an die Säulen des Herakles in der Antike.
Die Geologie des Bielatals unterscheidet sich von den rechtselbischen Felsrevieren der Sächsischen Schweiz. Die gesamte Felslandschaft des Bielatals besteht aus besonders hartem Labiatussandstein, der zur Schmilka-Formation gehört. Diese Sandsteinformation ist die älteste im Turonium entstandene Schicht der Ablagerungen des kreidezeitlichen Meeres, aus denen das Elbsandsteingebirge entstand. Die Gipfelköpfe der Herkulessäulen und der benachbarten Felswände bestehen aus einer besonders widerstandsfähigen Schicht, die zur Ausbildung der überhängenden Strukturen führte.
Für Kletterer sind die Herkulessäulen eine Herausforderung und zugleich ein beliebtes Ziel. Die Routen an den Herkulessäulen gehören zu den anspruchsvollsten Kletterrouten im Bielatal. Es ist jedoch zu beachten, dass das Klettern an den Herkulessäulen nur mit einer speziellen Genehmigung möglich ist, da der Naturschutz in diesem Gebiet besonders wichtig ist.
Wer die Herkulessäulen besuchen möchte, kann von der Schweizermühle oder der Ottomühle aus aufsteigen. Von der Aussichtsplattform am Fuß der Herkulessäulen hat man einen atemberaubenden Blick auf die Felstürme und die umliegende Landschaft. Ein Besuch der Herkulessäulen ist ein unvergessliches Erlebnis für jeden Natur- und Kletterliebhaber. Hier unsere Rundwanderung zu den Herkulessäulen, bei der du viele der Highlights im Bielatal siehst:
–> Herkulessäulen
Die Kaiser Wilhelm Feste
Die Kaiser-Wilhelm-Feste wird von vielen Einheimischen auch als Bielablick bezeichnet. Hierbei handelt es sich um einen Aussichtspunkt mit einer künstlichen Bastion aus dem Jahr 1880, die vom Rosenthaler Baumeister J.G. Kaiser erbaut wurde. Im Jahr 1992 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Bastion durchgeführt. Vom Aussichtspunkt aus genießt man einen wunderschönen Blick auf das Bielatal und die Herkulessäulen. Die Kaiser-Wilhelm-Feste befindet direkt auf dem Wanderweg nahe der Herkulessäulen. Der Wanderweg verläuft zwischen der Ottomühle und der Schweizermühle.
Die Ottomühle
Die Ottomühle im Bielatal ist eine Herberge mit Gasthof, die auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann. Bereits seit 1548 ist sie als Unterkunft in der malerischen Sächsischen Schweiz bekannt. Die Mühle hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Eigentümer und Betreiber gesehen und wurde dabei auch umbenannt. Ihren ursprünglichen Namen „Zaunknechtmühle“ erhielt sie aufgrund ihrer Lage an der Grenze zur böhmischen Schweiz, die sie dort zum Zaungast machte. Ab dem Jahr 1880 wurde die Mühle von der Familie Otto betrieben, weshalb sie schließlich in Ottomühle umbenannt wurde. Die Familie Otto machte die Mühle zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Reisende in der Region. Sie boten nicht nur Unterkunft, sondern auch Verpflegung und einen Treffpunkt für die Bewohner der umliegenden Dörfer. Die Ottomühle war zu dieser Zeit auch ein wichtiger Handelsplatz für Getreide und Mehl.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Ottomühle beschlagnahmt. Es war eine Unterkunft für Soldaten. Nach dem Krieg wurde die Mühle von der Handwerkskammer übernommen und als Ferienheim umfunktioniert. Nach der Wende kaufte die Familie Otto die Mühle zurück und verpachtete sie. Wanderwege führen direkt von der Mühle aus in die beeindruckende Felsenwelt des Bielatals.
Die Schweizermühle
Die Schweizermühle im Bielatal ist eine historische Mühle im Herzen des Elbsandsteingebirges. Der Name „Schweizermühle“ geht auf die Familie Schweizer zurück, die die Mühle im Jahr 1854 erwarb und sie bis 1945 betrieb. Die Familie Schweizer war bekannt für ihre Mühlen und betrieb mehrere Mühlen in der Region. Die Schweizermühle war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und produzierte hauptsächlich Mehl, aber auch Viehfutter und Öl. Das Mühlrad wurde von einem Kanal angetrieben, der das Wasser aus der Biela in die Mühle leitete.
Neben der Mühle wurde im Jahr 1837 die Kaltwasseranstalt von Johann Gottlob Geißler errichtet. Es handelte sich um eine Kaltwasserheilanstalt, die von den Quellen in der Umgebung sowie der Biela mit stark kohlensäurehaltigem Frischwasser versorgt wurde. Die Bademöglichkeiten bestanden anfangs nur aus einigen Wannen- und Kastenbädern an der Biela sowie Duschen und Sturzbädern am Mühlenzulauf. Später wurden das Alte Kurhaus und das Neue Kurhaus im Schweizerstil erbaut. Neben den Kuranlagen entstanden im Tal auch diverse Landhäuser und Villen, jeweils umgeben von Gärten.
1878 besuchten die preußische Kronprinzessin Victoria und der letzte sächsische König Friedrich August III die Kaltwasseranstalt. Der letzte Besitzer musste 1912 Konkurs anmelden. Es folgten mehrere Besitzerwechsel. Im Jahr 2005 erwarben der Förderverein Schweizermühle und verschiedene Privatpersonen die Gebäude und Grundstücke der Schweizermühle, aber nur einige Gebäude wurden saniert. Im Jahr 2013 stürzten Teile der Schweizermühle ein. Derzeit gibt es Bemühungen des Fördervereins um Investoren, um die Schweizermühle zu erhalten und zu restaurieren. Die Schweizermühle ist nicht nur ein historisches Wahrzeichen, sondern auch ein wichtiger Ort für die lokale Kultur und Geschichte.
Der Sachsenstein im Bielatal
Der Sachsenstein im Bielatal ist ein imposantes Wanderziel für mutige und trittsichere Wanderer. Der 425 m hohe Fels kann über die gelben steilen Eisenleitern und durch einen engen Felsspalt erklommen werden. Während der Aufstieg eine Herausforderung darstellt, belohnt der Gipfel mit einer atemberaubenden Aussicht auf das Bielatal und seine Umgebung. Wanderer sollten jedoch beachten, dass Trittsicherheit und gutes Festhalten beim Aufstieg erforderlich sind. Rucksäcke sollten am besten unten bleiben oder vor der Engstelle abgesetzt werden. Du kommst mit einem Rucksack nicht auf der schmalen Leiter durch den Felsspalt nach oben zum Aussichtspunkt. Vom Gipfel aus bietet sich ein beeindruckender Blick auf die senkrechten Felswände auf der gegenüberliegenden Seite des Bielatales, einschließlich des Pavillons der Aussicht Bielatalblick. Weiter rechts sind markante Felsnadeln, wie zum Beispiel die Herkulessäulen zu sehen. In der Ferne ist bei guter Sicht am Horizont der Hohe Schneeberg in Tschechien erkennbar. Wir haben den Sachsenstein bei der Bielatal Wanderung ab Parkplatz Ottomühle besucht.
Felsenlabyrinth Langenhennersdorf
Das Felsenlabyrinth Langenhennersdorf ist ein beliebtes Ausflugsziel in Rosenthal – Bielatal. Es ist eine der größten Attraktionen in der Sächsischen Schweiz. Es handelt sich beim Felsenlabyrinth Langenhennersdorf um eine Felsformation, die seit 1979 als Flächennaturdenkmal ausgewiesen ist. Der Zugang erfolgt über einen ausgewiesenen Parkplatz, von dem aus man nach einem 500 m langen Fußweg das naturbelassene Sandsteinlabyrinth erreicht. 1826 berichtet Carl Merkel in seinem Reiseführer über die Philosophensteine, die er dann jedoch als steinernes Labyrinth darstellt: „Man sollte nicht ohne Führer durch das Felsenlabyrinth wandern – um wieder heraus zukommen“. Der Gebirgsverein der Sächsischen Schweiz nahm sich diesem Problem an. 1887 wurde über eine Markierung mit weißen Pfeilen berichtet.
Heute führt ein markierter Weg mit Zahlen durch das Felsenlabyrinth. Der Weg verläuft durch enge Felsspalten und Durchgänge, weshalb es empfohlen wird, keine guten Sonntagskleider zu tragen und Wanderschuhe anzuziehen. Das Felsenlabyrinth ist ganzjährig geöffnet und der Eintritt ist kostenlos. Man sollte mindestens zwei Stunden für einen Besuch einplanen und darauf achten, dass man keinen Rucksack oder Taschen trägt. Für Kinder ab 5 Jahren ist das Felsenlabyrinth ein Abenteuerspielplatz, jedoch ist der Besuch mit einem Kinderwagen nicht möglich. Ein weiteres Highlight in der Nähe des Labyrinths ist der Bernhardstein, von dem aus man einen attraktiven Ausblick auf die schönsten Felsformationen der Sächsischen Schweiz hat.
–> Felsenlabyrinth Langenhennersdorf
TIPP DES AUTORS
Ähnlich beeindruckende Felsen mit einer Art Felsenlabyrinth haben wir zuletzt in Deutschland im Pfälzerwald entdeckt. Dort sind die Altschlossfelsen ein rund 1,5 Kilometer langes Felsenmassiv. Ein Wanderweg führt einmal rund um die zerklüfteten orangenen Felsen. Hier die Bilder und Beschreibungen: Altschloßfelsen
Zusammenfassung Bielatal
- Bielatal und Herkulessäulen: Das Bielatal zeichnet sich durch beeindruckende Verwitterungsformen aus, darunter freistehende Felstürme und Türmchen. Die Herkulessäulen sind besonders markant und gehören zu den bekanntesten Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz. Der Aufstieg zu den Herkulessäulen erfordert eine spezielle Genehmigung aufgrund des Naturschutzes.
- Kaiser-Wilhelm-Feste: Ein Aussichtspunkt mit einer künstlichen Bastion aus dem Jahr 1880, auch als Bielablick bekannt, bietet einen wunderschönen Blick auf das Bielatal und die Herkulessäulen.
- Ottomühle und Schweizermühle: Historische Mühlen, insbesondere die Ottomühle, spielten eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Die Schweizermühle, mit ihrer Kaltwasseranstalt, hat eine reiche Geschichte und ist ein historisches Wahrzeichen.
- Sachsenstein: Ein imposanter Fels, der über steile Eisenleitern und einen engen Felsspalt erklettert werden kann. Der Gipfel bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Bielatal und die Umgebung.
- Felsenlabyrinth Langenhennersdorf: Ein Naturdenkmal und beliebtes Ausflugsziel mit einem markierten Weg durch enge Felsspalten und Durchgänge. Wanderschuhe werden empfohlen, und der Eintritt ist kostenlos.
Häufige Fragen zum Bielatal
Das Bielatal befindet sich in der Sächsischen Schweiz, einem malerischen Gebirgszug im Osten Deutschlands. Genauer gesagt liegt das Bielatal südlich von Dresden und westlich von Pirna. Die Sächsische Schweiz erstreckt sich entlang des Elbufers an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Das Bielatal zeichnet sich durch seine beeindruckenden Verwitterungsformen, freistehenden Felstürme, und die markanten Herkulessäulen aus. Es ist eine beliebte Region für Wanderer, Kletterer und Naturfreunde.
Das Bielatal in der Sächsischen Schweiz bietet eine Fülle von schönen und sehenswerten Orten. Hier sind einige der besonders markanten und empfehlenswerten Stellen:
Herkulessäulen: Die markanten Herkulessäulen sind beeindruckende Felsformationen und gehören zu den bekanntesten Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz. Der Blick von der Aussichtsplattform in ihrer Nähe bietet eine atemberaubende Aussicht.
Kaiser-Wilhelm-Feste (Bielablick): Dieser Aussichtspunkt mit einer künstlichen Bastion aus dem Jahr 1880 bietet einen wunderschönen Blick auf das Bielatal und die Herkulessäulen.
Sachsenstein: Ein imposanter Fels, der durch steile Eisenleitern und einen engen Felsspalt erklommen werden kann. Der Gipfel belohnt mit einer beeindruckenden Aussicht auf das Bielatal und die Umgebung.
Ottomühle und Schweizermühle: Historische Mühlen, insbesondere die Ottomühle, sind Zeugen der regionalen Geschichte. Die Schweizermühle spielte auch eine Rolle als Kaltwasserheilanstalt.
Felsenlabyrinth Langenhennersdorf: Ein naturbelassenes Sandsteinlabyrinth, das seit 1979 als Flächennaturdenkmal ausgewiesen ist. Es bietet einen markierten Weg durch enge Felsspalten und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Bernhardstein: Ein weiterer Aussichtspunkt in der Nähe des Felsenlabyrinths, der einen attraktiven Blick auf die schönsten Felsformationen der Sächsischen Schweiz bietet.
Diese Orte machen das Bielatal zu einem einzigartigen Reiseziel für Naturfreunde, Wanderer und Kletterer. Es ist ratsam, eine Wanderkarte mitzunehmen, um die verschiedenen Routen und Sehenswürdigkeiten im Gebiet individuell erkunden zu können.
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